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- Mario

Rezension - Geschichte der Schulpsychologie

Keller, G. (2023). Geschichte der Schulpsychologie. Norderstedt: BoD

Ein kurzes, verständliches und fundiertes Werk, welches eine klare Linie der Schulpsychologie zeichnet. Seit Beginn der Schulgeschichte vor 5000 Jahren steht die Schulpsychologie noch am Anfang und doch wurde bereits eine weite und starke Entwicklung vollzogen. Ausgehend von der Unterstützung von Schüler:innen, erweiterte sich das Feld deutlich zur Beratung von Pädagog:innen, Führungskräften, Schulen und Gremien. Fühlen Sie sich eingeladen Dr. Gustav Kellers Ausführungen zu folgen.

Das vorliegende Buch wurde schulpsychologie.de kostenfrei von Dr. Gustav Keller übersandt mit der Bitte um Rezension. Diese ist unbeeinflusst vom Autor oder Verlag und gibt die Meinung des Autors wieder.

Klappentext

Ausgehend von der Geschichte der Schulprobleme stellt Dr. Gustav Keller die historische Entwicklung der Schulpsychologie kompakt und prägnant dar. Zunächst erschließt er die Wurzeln der Profession - sowohl in Deutschland als auch international. Der Schwerpunkt der weiteren Professionsgeschichte liegt auf Deutschland. Zunächst wird die Aufbauphase erläutert, von der zweiten Hälfte der 1940er Jahre bis Ende der 1980er Jahre. Dann erfahren die Leserinnen und Leser, wie sich die deutsche Schulpsychologie vom Beginn der 1990er Jahre bis heute weiterentwickelt hat. Abschließend wird mit Blick auf die Zukunft ein Fazit gezogen.
Im Anhang befinden sich professionsgeschichtliche Synopsen und institutionelle Adressen.

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Buchbesprechung

Dr. Gustav Keller hielt bereits einen Vortrag über die Geschichte der Schulpsychologie auf der Festveranstaltung 100 Jahre Schulpsychologie. Mit diesem Buch hält man ein Zeitdokument in den Händen, was verständlich aufbereitet und mit zahlreichen Quellen belegt nachvollziehen lässt, was im Archiv von Helmut Heyse dokumentarisch belegt ist.

Ausgehend von der Geschichte der Schule, welche vor 5000 Jahren ihren Anfang nimmt, führt Dr. Keller mit vielen Beispielen an, dass es stets Probleme in der Schule gab. Sei es durch fehlende Leistungsbereitschaft, Aufmerksamkeit oder Verhaltensschwierigkeiten. Entsprechend waren diese Kernproblemfelder der Schulpsychologie zu deren Beginn auch die Kernarbeitsfelder. In Deutschland wurde Anfang des 20. Jahrhunderts in Mannheim mit Hans Lämmermann die Schulpsychologie verankert.

Von diesen Wurzeln hin zur heutigen Schulpsychologie wird im Großteil des Buches die Linie gezogen, wie sich die Entwicklungen seitdem fortsetzte. Beginnend mit dem reinen Fokus auf die Schüler:innen hin zu schrittweiser Erweiterung in Richtung Schulberatung und Beratung von Gremien, wie Qualitätszirkeln. Der Paradigmentwechsel, wie ihn Helmut Heyse bereits dokumentarisch belegte wird von Dr. Keller gut leserlich und verständlich aufbereitet und mit weiteren Belegen ergänzt.

Es blieb ebenfalls nicht unerwähnt, dass die ostdeutsche Schulpsychologie zur Deutsch-Deutschen Wiedervereinigung unterstützt wurde. Ein Abbild der bereits gegangenen Entwicklung, von der die neu hinzugekommenen Bundesländer profitieren konnten. Gerade für mich als Schulpsychologe und "Wendekind" ist diese Gesamtdarstellung meiner Profession ein Geschenk.

Ich habe bisher noch kein Werk gelesen, was historisch fundiert, leserlich geschrieben und spannend im Ablauf ist und dies gleichzeitig auf den Punkt bringt. Es stellt für mich einen kleinen Schatz dar, da es ebenfalls genug Möglichkeiten eröffnet alles Verknappte aufzurollen und weiter zu lesen. Es sollte keine Frage sein ob man es liest, sondern wie schnell man dieses Buch bekommt. Eine klare Empfehlung um den eigenen Grundfesten der Profession nachzugehen und diese weiter zu stabilisieren.

Vielen Dank an Dr. Gustav Keller für sein Engagement und dieses Zeitdokument.

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Diese Rezension ist zuerst auf schulpsychologie.de erschienen