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Emotion und Motivation

Motivation

Unsere Gefühle und emotionale Lage beeinflusst maßgeblich unseren eigenen Antrieb, verschiedene Dinge in Angriff zu nehmen. In der Psychologie unterscheiden wir zwei Arten von Motivation:

1. Intrinsiche Motivation

  • Beispiel: Du meldest dich freiwillig bei der Theater-AG an, weil dich die Schauspielerei interessiert und du diesem Interesse gerne nachgehst. Dein Antrieb kommt also von innen heraus.

2. Extrinsiche Motivaition

  • Beispiel: Dir wird nahegelegt dich für ein freiwilliges Referat zu melden, da du auf Kippe stehst. Lust hast du eigentlich keine. Der Antrieb kommt also von außen.

In der Schule erleben wir es häufig, dass wir eher extrinsisch motiviert sind. Doch auch das können wir für uns nutzen:

1. Setze dir ein klares Ziel

Das übergeordneten Ziele in der Schule stellen selbstverständlich die eigene Bildung und das Erreichen des Abschlusses dar. Oft sind diese Ziele jedoch nicht direkt greifbar und zu unspezifisch. Menschen arbeiten disziplinierter, wenn sie sich kleinere Ziele setzen, die so konkret wie möglich beschrieben sind. Was möchtest du unbedingt dieses Schulhalbjahr erreichen? Was wäre dafür der erste Schritt? Womit fängst du wann konkret an? Wie könntest du dich selbst kontrollieren? Stelle dir vor, du hast am Endes des Schulhalbjahres dein Ziel erreicht. Wie fühlt es sich an? Wann merkst du, dass du dein Ziel erreicht hast?

3. Verschaffe dir Belohnung

Unser Gehirn ist so gepolt, dass es für eine langfristige Anstrengung eine Belohnung möchte. Und das ist nachvollziehbar, denn so bleiben wir motiviert. Wenn du also dein erstes Etappenziel (z.B. am Nachmittag erfolgreich zwei Stunden Mathe pauken) erreicht hast, wie sehe für dich eine besondere Belohnung aus? Vielleicht motiviert es dich, wenn du weißt, dass abends deine Lieblingsserie oder dein Lieblingsbuch auf dich warten.

5. Mache es verbindlich

Sich selbst zu kontrollieren und den inneren Schweinehund zu überwinden ist für Einige schwierige als für Andere. Falls du zu den Personen gehörst, denen es schwerer fällt, hilft es dir vielleicht, deine Ziele mit jemanden zu teilen. Das müssen nicht zwangsläufig deine Eltern oder Lehrkräfte sein. Wie wäre es mit dem besten Freund oder der besten Freundin? Vielleicht hast du in der Schule auch eine bestimmte Lerngruppe mit der du Verbindlichkeit besprechen kannst.

Emotion

Die Begriffe Gefühle und Emotionen werden zwar häufig gleichbedeutend verwendet, jedoch unterscheiden sie sich maßgeblich. Ein Gefühl ist das Ergebnis unseres Denkens, eine Emotion hingegen ist eine körperliche Reaktion und tritt unmittelbar nach einem Ereignis auf. Sie gehört zu unserem Alarm- und Überwachungssystem des Körpers und ist sogar medizinisch (z.B. erhöhte Atemfrequenz, angespannte Muskulatur) nachweisbar. Sitzt du z.B. vor deiner Abschlussprüfung und dieser Umstand löst bei dir zittrige Hände und einen flauen Magen aus, macht sich das Gefühl der Angst in dir breit. Starke körperliche Reaktionen hindern uns häufig daran die Leistung zu erbringen, die wir eigentlich könnten. Zu sehr fokussieren wir uns auf unsere Umgebung und unseren Körper. Um kurzfristig Linderung zu verschaffen, probiere folgende Tipps:

1. Innehalten und neu fokussieren

Du siehst die Aufgaben und dein Kopf beginnt zu kreisen, der ganze gelernte Stoff ist weg. Je mehr man sich in die Angst reinsteigert, desto stärker wird sie. Hier kann es helfen, wenn du deine Aufmerksamkeit ganz gezielt auf etwas anderes lenkst. Welche Pläne hast du nach der Prüfung noch? Vielleicht nimmst du dir was schönes vor? Gib dir dafür etwas Zeit und beginne erst mit den Aufgaben, wenn du merkst, dass du ruhiger wirst.

2. Atmungs- und Entspannungsübungen

Wenn wir aufgeregt sind, wird unsere Atmung automatisch flacher und unsere Muskeln verspannen sich. Der Fluchtreflex unseres Körpers macht sich bemerkbar. Um diesen wieder unter Kontrolle zu bekommen, versuche ganz bewusst tief ein- und auszuatmen. Um Muskelgruppen kurzfristig zu entspannen, eignet sich die Progressive Muskelrelaxation sehr gut. Diese kann man auch unbemerkbar im vollen Klassenzimmer oder in der Aula bei der Prüfung durchführen. Balle beispielsweise deine Hand für einen kurzen Moment zur Faust und lasse sie nach einigen Sekunden wieder locker. Fühle, wie die Anspannung nachlässt und sich deine Hand entspannt. Dieses Prozedere kannst du auch mit anderen Muskelgruppen (z.B. Beine, Arme, Füße anspannen) durchführen.

3. Prioritäten setzen

Wenn du es geschafft hast, etwas ruhiger zu werden kannst du dir nun die Aufgaben anschauen. Erfahrungsgemäß gibt es immer Aufgaben, die einem leichter fallen als andere. Beginne mit diesen und arbeite dich langsam vor. Dadurch wirst du sicherer und traust dich zum Schluss vielleicht doch noch an eine schwierige Aufgabe ran.

Natürlich sind dies nur Tipps für den Notfall. Wer langfristig seine Ängste im Griff haben möchte, benötigt Sicherheit in sich und seinen Fähigkeiten. Sicherheit und Selbstvertrauen bekommen wir oft dann, wenn wir uns auf etwas gut vorbereitet fühlen. Lernpläne und -partner:innen helfen uns am Ball zu bleiben. Vielleicht findest du auch in der Rubrik Lernen & Leistung nützliche Hinweise.