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- Mario

Entwicklung eines Messinstruments

In Kooperation der Friedrich-Schiller Universität Jena, Lehrstuhl für Pädagogische Psychologie und dem Staatlichen Schulamt Ostthüringen wurde die 2021 Masterarbeit mit dem Titel "Konstruktion und Evaluierung eines Messinstruments für Prozess- und Ergebnisqualität schulpsychologischer Einzelfallberatung in Ostthüringen" durch Maximilian Reimers angefertigt. Diese stellt eine der ersten Grundlagen zur systematischen Evaluation dar.

Teaser der Masterarbeit

Reimers (2021) Konstruktion und Evaluierung eines Messinstruments für Prozess- und Ergebnisqualität schulpsychologischer Einzelfallberatung in Ostthüringen

Zusammenfassung

Die regelmäßige Evaluation schulpsychologischer Arbeit stellt eine berufsethische Verantwortung gegenüber Klient:innen dar und hilft dabei, schulpsychologische Ressourcen zu legitimieren. Dennoch lässt sich ein Mangel an empirischen Wirksamkeitsuntersuchungen ausmachen. Wissenschaftliche Evaluationen sind oft zu komplex für den Praxisalltag und standardisierte Evaluationsinstrumente können für den Kontext von Schulpsychologie nicht ausfindig gemacht werden. In Kooperation mit dem auftraggebenden Schulpsychologischen Dienst Ostthüringen (SpD OT) war das erste Ziel der Arbeit, ein solches Evaluationsinstrument für schulpsychologische Einzelfallberatung zu entwickeln. Zur Operationalisierung von Wirksamkeit wurden die Dimensionen von Prozess- und Ergebnisqualität sowie soziodemographische und Kontrollvariablen aus der Literatur abgeleitet. Die Items wurden in qualitativen Interviews mit vier Schulpsycholog:innen des SpD OT revidiert. Generiert wurden 44 Items, zumeist Single-Item-Measures, welche sich auf drei Messzeitpunkte eines Prä-Post-Follow-up-Designs verteilen. Das zweite Ziel der Arbeit war die Evaluierung dieses revidierten Instruments. Hierzu wurden weitere Expert:innen-Interviews mit fünf Schulpsycholog:innen des SpD OT und drei potenziellen Klient:innen durchgeführt. Dabei wurde die Ausprägung der folgenden Gütekriterien untersucht: Durchführungsobjektivität, Validität, Ökonomie, Zumutbarkeit, Nützlichkeit, Fairness und Integrierbarkeit. Unter Anwendung strukturierender Inhaltsanalyse wurden eine hoch ausgeprägte Inhaltsvalidität sowie Nützlichkeit für Berater:innen und Klient*innen festgestellt. Durchführungsobjektivität, Zumutbarkeit und Fairness wiesen ein mittleres Niveau auf. Optimierungsbedarfe ergaben sich v. a. für die niedrig ausgeprägte Ökonomie und strukturelle Integrierbarkeit des Instruments. Implikationen werden auf Ebene des Instruments, der Erhebungsorganisation und künftiger Evaluationen diskutiert. Die vorliegende Arbeit stellt daher eine gute Grundlage für eine erneute Revision des Instruments dar, welche schließlich zu einem praxistauglichen und bereichernden Teilelement schulpsychologischer Qualitätssicherung in OT führen kann.

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