Hero Image
- Mario

Rezension - Schule und Supervision

Munk-Oppenhäuser, V., Herrmann, A. & Munk, M. (2024). Schule und Supervision: Held:innenkräfte kultivieren. Vandenhoeck und Rupprecht, Göttingen

Reflexive Beratung ist ein nach wie vor viel zu randständiges Themenfeld. "Schule und Supervision" möchte mit diesem Nieschendasein aufräumen und erarbeitet kurzweilig und fundiert eine Zukunftmöglichkeit, die Schulpsychologie Held:innenkräfte kultivieren kann.

Titelbild des Blogbeitrages

Das vorliegende Buch wurde schulpsychologie.de kostenfrei von den Autor:innen mit der Bitte um Rezension übersandt. Diese ist unbeeinflusst von Autor:innen oder Verlag und gibt die Meinung des Autors wieder.

Klappentext

Bildung als hohes gesellschaftliches Gut soll Schüler:innen an ein gelingendes Erwachsenenleben in der Gesellschaft heranführen. Um dieses Ziel zu erreichen, benötigen Pädagog:innen – von der Schulleitung bis zur Lehrkraft – stetig sowohl Reflexionsmöglichkeiten als auch Entlastung. Dieses Buch zeigt auf, wie umfassende professionelle Supervision dies leistet und wie sie im Schulsystem fest verortet werden könnte. Das praxisnahe Sachbuch betrachtet das Beratungsformat Supervision beziehungsweise Coaching im staatlichen Schulsystem als ein gefordertes, wirksames, jedoch nach wie vor (zu) selten realisiertes Beratungsangebot. Zudem bietet es anhand vieler Falldarstellungen Einblick in ein einzigartiges System organisationsinterner, arbeitsweltlicher Beratung.

Zum Buch und Bestellmöglichkeit

Wortwolke Supervision


Buchbesprechung

Das Buch „Schule und Supervision: Held:innenkräfte kultivieren“ (2024) von Dr. Viktoria Munk-Oppenhäuser, Annemarie Herrmann und Matthias Munk bietet einen kurzen und erfrischenden Einblick in die Bedeutung der Supervision im schulischen Kontext. Die Autor:innen stellen dar, wie Supervision dazu beitragen kann, persönliche Held:innenkräfte zu fördern und den Herausforderungen des Schulsystems des 21. Jahrhunderts erfolgreich zu begegnen. Das Buch richtet sich an Supervisor:innen, die im Feld Schule wirksam sind oder es werden möchten. Es dient als Ermutigung für alle Personen, ihre Arbeit effektiv und nachhaltig gestalten möchten.

Beginnend mit einem Vorwort von Prof. Dr. Rüdiger Trimpop, des Lehrstuhls für Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie an der Universität Jena, widmet sich das Werk der Beratung und Supervision in Schule. Die Autor:innen nähern sich dem Themenfeld über Beschreibung und Herleitung des Status quo von reflexiver Beratung im System Schule und deren Abgrenzung zu anderen etablieren Formasten.

Neu und überaus anregend, das Bekannte zu hinterfragen, ist die Beschreibung von Supervision aus Sicht der Bedarfe des Klient:innensystems. Kleine Fallbeschreibungen aus den Erfahrungen der Autor:innen liefern die logische Herleitung und geben praktische Einblicke der Definitionen. Es liefert eine Erfrischende Perspektive, die sich von Beginn an leicht lesen lässt und Spaß macht den Perspektivwechsel mitzudenken.

Kurz darauf nimmt das Buch wiederum eine Wendung um den Status quo schulischer Beratungsformate zu hinterfragen. Es läd ein Beratung an Schule neu zu denken und regt an die Schulpsychologie stärker zu profilieren. Anschließend werden erfahrungsbasiert Vorschläge erarbeitet um die Bekanntheit von Supervision an Schulen zu erhöhen.

Mit dem ersten Satz des Buches "Die Reihe wendet sich an erfahrene Berater:innen, die Lust haben, scheinbar vertraute Positionen neu zu entdecken" wird eine Erwartung suggeriert, die es mehr als halten konnte. Kurz, lebhaft, erfirschend und spielerisch wird dieses wichtige, aber unterbelichtete Feld in Schule erobert. Da ist es nur konsequent, dass der Abschluss die Vorstellung von "Held:innenkräfte kultivieren" aus Sicht eines 9-jährigen verbildlicht ist. Damit schließt sich der Kreis vom Universitätsprofessor über Fachpraktiker:innen, Held:innen und einem kindlichen Blick .

Es ist absolut lesenswert. Die Kürze brachte mir ein achterbahnähnliches Leseerlebnis, was nach jeder Kurve und jeder Wendung erhellende Fakten zutage förderte. Darüber muss ich noch eine Weile nachdenken und werde das Buch wohl noch länger bei mir führen um immer mal wieder hinein zu blättern.

Ein Gespräch über das Buch "Schule und Supervision" mit der Autorin Dr. Munk-Oppenhäuser können Sie im Podcast Redelust und Schweigepflicht hören:

Zur Episode Podcast

Über die Autor:innen und nähere Informationen zum Buch finden Sie auf der

Verlagsseite

Diese Rezension ist zuerst auf schulpsychologie.de erschienen